Ein nicht ins Detail gehender RUckblick auf die Entwicklung der
Regelungstechnik in den vergangenen zwei bis drei Jahrzehnten laGt
erkennen, daG deutlicher als in der davor liegenden Zeit die
verschiedenen Regelungskonzepte fast synchron mit der zunehmend
detaillierteren Beschreibung der zu regelnden Strecken und Anlagen ent-
standen sind. FUr einen langen Zeitabschnitt waren auf den klassischen,
stetig und unstetig ar- beitenden Regler-Grundtypen fuGende Konzepte wie
Vorregelung, StorgroGenaufschal- tung, zusatzliche Regelschleifen mit
Hilfsregel- und HilfsstellgroGen dominierend. Diese Konzepte waren zum
Teil zweifelsfrei Vorlaufer dessen, was wir heute unter
"Zustandsregelung" verstehen. Die Wurzeln dieser Begriffswelt reichen
jedoch noch viel weiter in den Grundlagen- bereich der Physik hinein als
man heute gemeinhin zum Ausdruck bringt. Hier ist zunachst der Begriff
der enorm ausgebauten und verfeinerten Modellbildung zu nennen, die im
Grunde genommen schon in dem Augenblick vollzogen wird, in dem man einen
naturwissenschaftlich gesicherten Sachverhalt in eine mathematische Form
bringt. Mit der Verfeinerung dieser Modellbildung erhebt sich fUr den
Regelungs- techniker zwangslaufig die Frage nach der Ausnutzbarkeit
genauerer Streckenkennt- nisse fUr entsprechend ausgefeilte und
angepaGte Regelungskonzepte.