Eine genaue Kenntnis des zeitlichen VerschleiBverhaltens von Hartmetall-
drehwerkzeugen ist fUr die Wirtschaftlichkeit des Zerspanprazesses ins-
bes. in Produktionsbetrieben mit kapitalintensiven Fertigungsanlagen von
groBer Bedeutung. Eine Mijglichkeit, das VerschleiBverhalten von
Dzehwerk- zeugen wahrend des Schnittes zu UberprUfen, scheint Uber eine
gleichzeitige Messung der Schnittkrafte wahrend des Zerspanvorganges
mijglich zu sein. Uber den EinfluB des WerkzeugverschleiBes auf die
Schnittkrafte und die Mijglichkeiten einer Uberwachung des
Zerspanprazesses mit Hilfe von Schnitt- kraftmessungen wahrend des
Bearbeitungsvorganges liegen bisher jedoch noch keine geschlossenen
Darstellungen vor. 1m Rahmen der vorliegenden Arbeit wurden deshalb die
grundlegenden Zusammenhange ermittelt, die zwischen den verschiedenen
VerschleiBformen am Werkzeug sowie den statischen und dynamischen
Schnittkraften bestehen. Bei der Zerspanung ist durch den
VerschleiBangriff auf Span-, Fzei- und Nebenfrei flache ein Ansteigen
der statischen und dynamischen Schnitt- krafte zu verzeichnen. Die im
zeitlichen VerschleiBverlauf nach einer gewissen Schnittzeit auftretende
Anderung der VerschleiBcharakteristik, die sowohl eine degressive als
auch progressive Zunahme der VerschleiB- markenbreite beinhalten kann,
hat gleichfalls eine Veranderung des Schnitt- kraftverlaufes zur Folge.
Dabei konnte gezeigt werden, daB ein linearer Zusammenhang zwischen
Schnittkraftanderung und VerschleiBmarkenbreitenzu- nahme besteht. Mit
zunehmender Werkstoffharte sowie geringerem VerschleiB- widerstand des
Hartmetalls ergab sich entsprechend eine starkere Zunahme der
Schnittkrafte als Funktion der VerschleiBmarkenbreite. Durch das An-
schleifen von definierten VerschleiBformen auf Span- und Fzei flache
konnte nachgewiesen werden, daB der Fzei flachenverschleiB einen
starkeren EinfluB auf die Schnittkraftzunahme als der KolkverschleiB
ausubt.