1. 1 Einfuhrung zum Thema Die Betrachtung der Geschichte der
Industrialisierung der heutigen Wirt- schaftszentren der Welt zeigt, daB
erste industrielle Aktivitatskerne dort entstanden, wo gewinnbare
Rohstoffvorkommen - in der Regel Eisen- erz und Primarenergietrager,
insbesondere Steinkohle - zur VerfUgung standen, die Grundlage einer
durch schopferisches Unternehmertum und fortschreitende Wissenschaft und
Technik getragenen Entwicklung des Se- kundarsektors werden konnten.
Dieser Initialeffekt der mineralischen Rohstoffe existiert heute nicht
mehr in gleicher Weise 1). Zwar darf nicht ubersehen werden, daB die
industrielle Entwicklung auch solcher Lander, die inzwischen aufgrund
ihres gestiegenen Bedarfs als extrem rohstoffarm gelten, auf
inlandischen Vorkommen aufbautej indessen zah- len auch zahlreiche
Staaten, die in keiner Phase ihrer Entwicklung uber eine ausreichende
eigene Rohstoffbasis verfUgten, zu den heutigen Indu- strielandern.
Hieraus wird deutlich, dal3 mit zunehmender weltwirtschaft- licher
Verflechtung und internationaler Arbeitsteilung der Besitz in- 1 and i s
c her Rohstofflagerstatten als Entwicklungsfaktor an Bedeutung verloren
hat. Lagerstatten innerha1b der eigenen Landesgrenzen konnen 1) Vgl.
auch: Fisher, J. L., The Role of Natural Resources, in: Williamson, H.
F. und Buttrick, J. A. (Hrsg. ), Economic Develop- ment, Principles and
Patterns, New York 1954, S. 22 ff j siehe auch die weiterfiihrenden
Uberlegungen in: Havemann, H. A., Zum IndustrialisierungsprozeB in
Entwicklungs- landern, in: intertechnik, Schriftenreihe des
Forschungsinstituts fur Internationale Technisch-Wirtschaftliche
Zusammenarbeit der RWTH Aachen, Nr. 4, Aachen 1969, S. 6 ff, sowie in:
Havemann, H. A. u. Gref, L., Das iibernationale Element der Tech- nik,
in: VDI-Zeitschrift, Bd. 109, Nr. 31, Dusseldorf 1967, S.