Inhaltsangabe: Problemstellung: Seit Erziehung von staatlichen
Institutionen und berufsmäßigen Erziehern und Erzieherinnen betrieben
wird, stellt sich die Frage nach Professionalität und
Professionalisierbarkeit pädagogischer Tätigkeiten. Der Stellenwert der
sog. Professionalisierungsdebatte kann für die Pädagogik nicht hoch
genug eingeschätzt werden, da es letztlich um die Legitimation und das
Selbstverständnis einer wissenschaftlichen und praktischen Disziplin
geht: Ist pädagogisches Handeln professionell (gemessen an welchen
Standards?), professionalisierungsbedürftig bzw. ist es überhaupt
professionalisierbar? Insbesondere in diffus institutionalisierten
Bereichen mit relativ offener Aufgabenstruktur scheinen Konzepte der
klassischen Professionen (wie etwa Klientenautonomie, wissenschaftlich
fundierte Diagnoseverfahren, etc.) und die daran geknüpfte Ausbildung
von Handlungsparadoxien nicht zu greifen. Die vorliegende Arbeit wird
sich auf den Bereich der Offenen Jugendprojektarbeit konzentrieren,
die - anders als die klassischen Professionen oder auch klarer
strukturiertere Felder in der Pädagogik selbst (wie etwa die Schule) -
ein klares Tätigkeits- und Aufgabenprofil vermissen lässt. „Wofür wirst
du eigentlich bezahlt?" - eine Frage, die Sozial- und Jugendarbeiter
häufig zu hören zu bekommen, reflektiert den Umstand, dass ihre
Tätigkeit sich nicht an klaren Zielen und Maßnahmen orientiert und sich
häufig in der Lebenswelt des Klientels verliert. Pädagogisch tätig zu
werden, kapriziert sich in solchen Zusammenhängen oft auf 'natürliches'
Interagieren ohne klar umrissene und institutionell verbürgte
Beteiligungsrollen. Um Kriterien für eine pädagogische Professionalität
gerade in diesen Bereichen spezifizieren zu können, ist es deshalb
nötig, die zwangsläufig auftretenden Paradoxien und deren
Bewältigungsformen an empirischem Material zu beschreiben, d.h. mit dem
Blick auf die konkrete pädagogische Alltagspraxis. Aus diesem Grund
steht die Analyse pädagogischer