Zeitarbeit und Telearbeit sind zwei Formen der Arbeitsflexibilisierung,
die zu- nehmend Bedeutung erlangen. Sie entsprechen einem steigenden
Flexibilisie- rungsbedarf in den Unternehmen. Während die Zeitarbeit
eher ein traditionel- les Instrument zur Flexibilisierung von
Arbeitsbeziehungen ist, bietet die Tele- arbeit völlig neue
Möglichkeiten der Arbeitsorganisation durch Anwendung mo- derner
Kommunikationstechniken. Die Unterschiede zwischen beiden Organi-
sationsformen bedingen getrennte Untersuchungsansätze, deren Ergebnisse
in zwei eigenständigen Teilen dieses Forschungsberichts dargestellt
werden. Im Mittelpunkt der Untersuchung zur Zeitarbeit stehen neben der
Analyse ihrer Flexibilisierungseigenschaften die Motive, die zur
Nachfrage nach Zeitarbeit führen, insbesondere eine Differenzierung
dieser Motive nach Unternehmens- größen. Um zu klären, welche Bedeutung
die Zeitarbeit im Kalkül der Unter- nehmen gewinnen kann, wird ihr
Verhältnis zu anderen Formen der Arbeitsfle- xibilisierung untersucht.
Schließlich werden auch arbeitsmarktpolitische lmpli- kationen der
Zeitarbeit erörtert. Untersuchungsschwerpunkt bei der Telearbeit ist die
Frage, in welchen For- men diese inzwischen etabliert ist und inwieweit
auch kleine und mittlere Un- ternehmen daran partizipieren. Neben der
Erörterung arbeitsschutzrechtlicher Fragen werden insbesondere die
Probleme diskutiert, die in kleineren und mittleren Unternehmen bei der
Einführung von Telearbeit hinderlich sein kön- nen. Neue Formen der
Arbeitsorganisation, die ungewohnt sind und vom Normalar-
beitsverhältnis im Sinne des Arbeitsrechts abweichen, werden vielfach
als "atypisch" oder "prekär" mit erheblichem Mißtrauen betrachtet.
Demgegenüber muß sich die Erkenntnis durchsetzen, daß die
Flexibilisierung der Arbeitsbe- ziehungen in den Unternehmen nicht
Selbstzweck, sondern die Reaktion auf veränderte Wettbewerbsbedingungen
ist. Die vorliegenden Untersuchungen sollen dazu beitragen, eine
differenziertere Betrachtungsweise zu vermitteln.