Welche arithmetischen Kompetenzen sollen Lernende am Ende der
Primarstufe aufgebaut haben, um ein fundiertes Weiterlernen zu
ermöglichen? Welche Hürden gibt es dabei und wie können sie überwunden
werden? An welchen Modellen können Grundvorstellungen aufgebaut werden
und wie können sie im weiteren Lernprozess aufgegriffen werden? Wie
können Lehrkräfte den Übergang Primar- zu Sekundarstufe bestmöglich
gestalten?
An der Schnittstelle stehen zentrale arithmetische Inhalte, die hier aus
der Perspektive der Primarstufe (welche Kompetenzen sind unverzichtbar
und wie können sie aufgebaut werden) und der der Sekundarstufe (welche
Aspekte gilt es zu wiederholen, woran kann und soll angeknüpft werden)
diskutiert werden:
- "Große" Zahlen: Grundvorstellungen aufbauen, Zahlen als Mengen und
Positionen darstellen und vorstellen, Stellenwertverständnis
erweitern, Beziehungen aufbauen und nutzen
- Addition und Subtraktion im Zahlenraum über 100:
Operationsvorstellungen aufbauen, Rechenstrategien diskutieren und
darstellen, schriftliche Algorithmen anschaulich besprechen
- Multiplikation und Division: Operationsvorstellungen aufbauen,
Zusammenhänge zwischen beiden Operationen nutzen, Rechenstrategien im
Zahlenraum bis und über 100 anschaulich diskutieren, schriftliche
Verfahren an Modellen verstehen
- Zahlen in Bruch- und Dezimalschreibweise: Grundvorstellungen aufbauen,
Zahlbeziehungen verstehen und nutzen, Stellenwertverständnis ausbauen,
Zahlen in Kontexten verwenden
Alle Inhalte werden unter dem Aspekt der Prozessorientierung
behandelt. Hierzu werden
- Impulse zur Kommunikation über Rechenwege, Zahlen und Zahlbeziehungen
vorgeschlagen,
- Ideen für Argumentationsanlässe beim Arbeiten mit Zahlen und
Operationszeichen vorgestellt,
- nur wenige, dafür sehr tragfähige Modelle thematisiert, die das
Darstellen und Vorstellen von Zahlen und Operationen ermöglichen.
Insbesondere wird aufgezeigt, wie die Verwendung von vielseitig
einsetzbaren, konkreten Arbeitsmitteln und daraus entwickelten mentalen
Modellen eine Konstante im Lernweg der Kinder und Jugendlichen am
Übergang zwischen den Schulstufen sein kann.