Die technologische Wettbewerbsfahigkeit eines Landes und seine
Fahigkeit, mit Hilfe neuer Techniken LOsungsbeitrage fUr
gesellschaftliche Notwendigkeiten wie z. B. Um- weltschutz, Gesundheit
und Erhaltung der Lebensgrundlagen bereitzustellen, bangt in hohem MaBe
von seinem Forschungssystem abo Es gehort zu den Verdiensten von
Christopher Freeman, seit langem zu betonen, daB neben den finanziellen
Aufwendun- gen fUr Forschung und industrielle Entwicklung auch der
Aufbau und die Struktur des Forschungssystems die technologische
Leistungsfabigkeit eines Landes bestimmen. Bisherige Ansatze
beschrankten sich hauptsachlich auf institutionelle Aspekte, z. B. die
Verflechtung zwischen Hochschulen, staatlichen Forschungseinrichtungen
und indu- strieller Forschung und Entwicklung, den ProzeB des
Wissenstransfers und die Mog- lichkeiten einer besseren Vemetzung.
Neuere Ansatze versuchen auch die funktionalen Zusammenhange von
Grundlagenforschung und Technik zu erfassen. Dies ist ein weit- gehend
unerschlossenes Forschungsgebiet, das groBen praktischen Nutzen fUr das
staatliche und industrielle Forschungsmanagement verspricht, aber erst
am Beginn sei- ner theoretischen, methodischen und empirischen
Fundierung steht. Die wachsende Wissenschaftsbindung der technologischen
Entwicklung wirft eine Reihe von Fragen an die Innovationsforschung auf,
deren Beantwortung fUr Unter- nehmen im Innovationswettbewerb, wie auch
fUr die Gestaltung der Forschungs-und Technologiepolitik von groBer
Bedeutung ist. Zur Diskussion dieser Fragen leistet die vorliegende
Arbeit einen Beitrag, indem sie mit der Analyse der Nennung wissen-
schaftlicher Literatur in Patentschriften einen neuen methodischen Weg
beschreitet.