IV Die gleichzeitige Beschäftigung mit galvanischen Strömen und mit
magnetischen Erscheinungen führten WEBER bald zu einem genauen Studium
der AMPERE'Schen Untersuchungen, dessen Resultat in der ersten unter dem
Titel Elektrodynamische Maassbestimmungen heraus- gegebenen Abhandlung
niedergelegt ist, welche hier unter No. V sich abgedruckt findet. Mit
Hülfe einer Anzahl von ihm neuersonnener Instrumente weist WEBER auf das
Schärfste die Richtigkeit des AMPERE'schen Gesetzes nach, und stellt so
dann sein Grundgesetz der elektrischen Wirkung auf, durch welches die
elektrostatischen, elektro- dynamischen und die Induktions-Erscheinungen
auf eine gemeinsame Grundlage zurückgeführt werden. In den hier mit YII
und XI bezeichneten Abhandlungen wendet sich WEBER der Erforschung des
Diamagnetismus zu, welcher kurz nach seiner Entdeckung durch F ARADAY
1846 für die Lehre vom Magnetismus von hervorragender Bedeutung geworden
ist, insofern durch die Erklärung der diamagnetischen Erscheinungen
zugleich eine Entscheidung zwischen den bis dahin gleichberechtigten
Hypothesen über das Wesen des Mag- netismus herbeigeführt wurde. Es
gelang WEBER nicht blos, diamag- netische und magnetische Kräfte ihrer
Grösse nach zu vergleichen, sondern auch diamagnetische Induktionsströme
zu erzeugen und das Verhältniss ihrer Intensität zu derjenigen
magnetischer Induktionsströme festzustellen. Aus diesen Untersuchungen
ergab sich dann eine präcise Vorstellung über das Wesen des Magnetismus
und des Diamagnetismus.