Diese Studie verfolgt eine Synthese von medienästhetischer und
diskursanalytischer Perspektive. Dabei wird das Genre der TV-Kriegsserie
als eine symbolische Form verstanden, durch die eine Gesellschaft über
sich selbst reflektiert, indem sie ihre Vergangenheit in Bildern wie
Tönen reimaginiert. Kriegshistorie wird dadurch als generisch
strukturierte Narration vergangener Ereignisse lesbar, die in der und
für die Gegenwart einer neuen Lektüre unterzogen ist. Der Untersuchung
ästhetischer Verfasstheiten im Genre der TV-Kriegsserie steht deshalb
eine Analyse jener diskursiven Bedingungen gegenüber, die im
soziokulturellen Rahmen eine Kommunikationsfunktion der Kriegsserie erst
hervorbringen. Dieser Band will deshalb auch keine Geschichte der
TV-Kriegsserie erzählen, vielmehr konzentriert er sich auf spezifische
Mechanismen der sinnlichen wie sinnhaften Erscheinung von
Kriegsnarrativen im Kontext der Fernsehserie.