Inhaltsangabe: Einleitung: Wertorientierte Unternehmensführung als ein
im deutschsprachigen Wirtschaftsraum seit Anfang der neunziger Jahre
diskutiertes Konzept beschreibt die Forderung nach einer verstärkten
Ausrichtung der Unternehmensführung am Shareholder Value. Verstanden als
Finanzgröße obliegt die kalkulatorische Bestimmung des so bezeichneten
Marktwertes des Eigenkapitals klassisch den traditionellen Verfahren der
Unternehmensbewertung. Diese stellen auf die Ermittlung des
„Barwert[es] aller dem Investor in Zukunft zufließenden
Nettoeinnahmen" ab. Die periodische Erfolgsbeurteilung indes wird
klassisch auf Basis von Daten des externen Rechnungswesens (externe
Erfolgsmaße) vorgenommen. Die mangelnde Verbindung der traditionellen
Verfahren der Unternehmensbewertung mit der periodischen
Erfolgsbeurteilung ist Ansatzpunkt sogenannter kombinierter
Bewertungsverfahren, die „auf einem Maßstab zur periodenbezogenen
Erfolgsbeurteilung bzw. Performancemessung [...] beruhen" und „unter
Berücksichtigung von Prognosen in einen Unternehmens- oder Aktienwert
überführt" werden können. Verschiedene Unternehmensberatungen haben
Konzepte zur Ausgestaltung eines solchen Performancemaßstabes entwickelt
und mit dem Anspruch einer Komplettlösung für wertorientiertes
Management sehr effektiv vermarktet. Als wohl bekanntestes Beispiel sei
das Economic Value Added (EVA) Financial System der US-amerikanischen
Managementberatung Stern Stewart & Co. angeführt. Seitdem setzt sich die
Literatur kritisch und kontrovers mit diesen Konzepten und deren
wissenschaftlicher Fundierung auseinander. Ziel der vorliegenden Arbeit
ist es zunächst, eine vergleichende Darstellung der in der Diskussion
stehenden Konzepte vorzunehmen. Desweiteren setzt sich dieser Beitrag
mit den beiden wesentlichen Ansprüchen vieler Konzepte auseinander. Der
erste Anspruch, die entsprechende wertorientierte Kennzahl bilde den
Shareholder Value respektive die Aktienrendite vernünftig ab, wird
dahingehend überprüft, inw