Im heutigen Neutraubling - bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs dem
Fliegerhorst Obertraubling - befand sich zwischen Februar und April 1945
ein Außenlager des Konzentrationslagers Flossenbürg. Etwa 600 männliche
Häftlinge, die Hälfte von ihnen Juden, die meist aus den
Vernichtungslagern im Osten auf sogenannte Todesmärsche geschickt worden
waren, mussten hier unter unmenschlichen Bedingungen arbeiten. Ein
großer Teil von ihnen überlebte jene 58 Tage, die das Lager bestand,
nicht: Die ausgezehrten und völlig entkräfteten Menschen verhungerten,
erlagen den Anstrengungen der Zwangsarbeit oder wurden von der SS
ermordet. Lange war das Thema KZ in Obertraubling und Neutraubling ein
Tabu. Nun hat sich ein Schulprojekt dieses dunklen Flecks in der
Geschichte beider Orte angenommen. Ehemalige Häftlinge, die noch heute
in den USA leben, halfen zudem, ein umfassendes Bild des Lagers zu
zeichnen. Im Fokus steht auch die schwierige Erinnerungskultur in den
betroffenen Gemeinden. * Die Autorin: Dr. phil. Heike Wolter, geboren
1976, studierte Germanistik, Geschichte, Sozialkunde und Ethik. Sie lebt
als Gymnasiallehrerin, Lektorin und Autorin bei Regensburg. Gemeinsam
mit 15 engagierten SchülerInnen beleuchtete sie im Rahmen des P-Seminars
Geschichte 2011 die Ereignisse rund um das Außenlager Obertraubling des
Konzentrationslagers Flossenbürg und das Gedenken daran.
www.heikewolter.de