Jean-Francois Kervegans langjahrige Auseinandersetzung mit dem Werk Carl
Schmitts verfolgt ein doppeltes, ein didaktisches sowie ein
begriffliches Ziel. Der erste Teil des Buches enthalt wichtige Angaben
zur Lebens- und zur Werkgeschichte, die die komplizierte und polemische
Rezeption seiner Schriften erklaren konnen. Der zweite Teil des Buchs
enthalt den Versuch, mit Bezug auf funf distinkte begriffliche Felder
(Theologie, Normativitat, Legitimitat, Politik, Welt) die Richtigkeit
und Fruchtbarkeit des Schmittschen Denkens zu prufen. Es geht sozusagen
darum, mit Carl Schmitt gegen Carl Schmitt zu denken. Der Zweck dieser
Uberlegungen besteht darin, in Bezug auf die genannten Gegenstande zu
zeigen, dass es sich empfiehlt, im doppelten Sinn der Redewendung von
Carl Schmitt auszugehen. Das heisst: Solange es fruchtbar scheint,
sollte man sich seine Begrifflichkeit frei aneignen. Ansonsten aber von
ihr Abschied nehmen.