In diesem Bandchen wird der Versuch gemacht, einem breiteren Leserkreis
die Gedankengange und Ergebnisse einer Wissenschaft naherzubringen, die
an der Grenze zwischen zwei alteren Schwe- stern steht. Der Grund ist
einfach der, daB diese Gedanken und Befunde von immer noch steigender
Bedeutung fiir unser alIer Leben und Umgebung sind. Es wird deutlich
werden, daB das meiste von dem, was die Chemie zur Umgestaltung unserer
Welt beigetragen hat, nur durch die Untermauerung mit den Gesetzen der
Physik moglich gewesen ist. Das Wesen der physikalischen Chemie ist
namlich, die qualitativen Knderungen, die wir als chemische Reaktionen
bezeichnen, quantitativ zu untersuchen und zu verstehen. Das setzt
natiirlich bei dem schopferischen Forscher griindliche Kenntnisse der
Chemie, aber auch der Physik und der Mathematik voraus, und alIes dies
sind Hemmnisse flir eine ge- meinverstandliche DarstelIung. Trotzdem
solI der Versuch unternommen werden, mit einem Minimum von chemischen
Stoffkenntnissen und chemischen Vor- aussetzungen auszukommen und
iiberdies nicht die mathematischen Entwicklungen darzustellen, die zu
den Ergebnissen gefiihrt haben, sondern diese selbst, moglichst des
Gewandes der Mathematik ent- kleidet. Der Verfasser hofft, daB es ihm
dabei gelungen ist, das recht eigenartige und ungewohnliche Gebaude der
physikalischen Chemie dem gebildeten Laien verstandlich zu machen und zu
zei- gen, wie durch die beschriebene Durchdringung mehrerer Wissen-
schaften chemische Reaktionen in neuem Lichte erscheinen und weiterer
Anwendung zum Wohl der Menschheit zuganglich ge- worden sind. Miinchen,
Oktober 1969 G. -M. Schwab v Inhaltsverzeichnis Einleitung 3 1. Die
Forrnarten der Materie . 2. Das ideale Gas. . . . 5 6 3.