In der Reihe Klassiker in neuer Rechtschreibung gibt Klara
Neuhaus-Richter die 10.000 wichtigsten Bücher der Weltliteratur in der
empfohlenen Schreibweise nach Duden heraus. Karl Gutzkow: Wally, die
Zweiflerin. Roman Was Religion! Was Weltschöpfung! Was Unsterblichkeit!
Rot oder blau zum Kleide, das ist die Frage. Ob's besser ist, die Haare
zu tragen à la Madeleine oder sie zusammenzukämmen zu chinesischem
Schopfe? Die Geschichte der mondänen Wally, die - von ihrer Umgebung
endlos gelangweilt - den Lebemann Cäsar trifft und sich den wesentlichen
Dingen ihrer Welt widmet, bringt Karl Gutzkow 1835 wegen verächtlicher
Glaubensdarstellung für zehn Wochen ins Gefängnis. Erstdruck: Mannheim
(C. Löwenthals Verlagshandlung) 1835. Textgrundlage ist die Ausgabe:
Karl Gutzkow: Wally, die Zweiflerin. Roman. Studienausgabe mit
Dokumenten zum zeitgenössischen Literaturstreit. Herausgegeben von
Günter Heintz, Stuttgart: Reclam, 1979 [Universal-Bibliothek, Band
9904]. Die Paginierung obiger Ausgabe wird in dieser Neuausgabe als
Marginalie zeilengenau mitgeführt. Neu herausgegeben und mit einer
Biografie des Autors versehen von Klara Neuhaus-Richter, Berlin 2021.
Umschlaggestaltung von Rainer Richter unter Verwendung einer
Porträtzeichnung von Josefine Weinschrott. Gesetzt aus der Minion Pro,
11 pt. Henricus - Edition Deutsche Klassik GmbH Über den Autor: 1811 als
Sohn eines Stallmeisters in Berlin geboren, studiert Karl Ferdinand
Gutzkow Theologie und Philosophie, u.a. bei Georg Wilhelm Friedrich
Hegel. Noch als Student gibt er eine eigene Zeitung heraus und beginnt
damit eine streitbare Karriere als Journalist. Er gilt Zeitgenossen als
provozierend und polemisierend, ist leicht reizbar und überwirft sich
mit vielen Weggefährten. Als Schriftsteller ist er erfolgreich und gut
bezahlt, dennoch stets in Geldnot. Psychische Krisen, Anfälle von
Paranoia und Selbstmordversuche unterbrechen immer wieder seine
Schaffenskraft. Am 16. Dezember 1878 stirbt in Frankfurt am Main