Der Titei "Atommechanik" dieser Voriesungen, die ich . im Wintersemester
1923/24 in Go!Ltingen, gehai en habe, ist der Bezeichnung'
"Himmeismechanik" nachgebildet. Wie diese den Teil der theoretischen
Astronomie abgrenzt, der die Berechnung. der Bahnen der Himmelskorper
nach den mechanischen Gesetzen zum Gegenstand hat, so soll das W ort
Atommechanik zum Aus- druck bringen, daB hier die Tatsachen der
Atomphysik unter dem besonderen Ge ichtspunkt der Anwendung m chanischer
Prinzipien behandeit werden. Hierin liegt_ . eingeschlossen, daB es
sich um den Versuch einer deduktiven Darstellung der Atom- -theorie
handeit. Da, s Bedenken, diese Theorie sei hierfiir noch nicht reif,
-mochte ich mit dem Hinweis zerstreuen, daB es sich eben um ein n
Versuch, ein logisches Experiment handelt, dessen Sinn gerade der ist,
die Grenzen abzustecken, bis zu denen die heute geltenden Prinzipien der
Atom- und Quantentheorie sich bew?hren, und die W ege zu bahnen, die
iiber diese Grenzen hinaus fiihren sollen. Um dieses Programm schon im
Titei deutlich zu machen, habe ich das vorliegende Buch als "1. Band"
bezeichnet; - der 2. Band soli dann eine hohere Ann?herung an die "el).
dgiiltige" Atommechanik enthalten. Ich weiB, daB das V ersprechen eines
soichen zweiten Ban des kiihn ist; denn vor- l?ufig hat man nur wenige
und undeutliche Hinweise iiber die Art der Abweichungen, die zur
Erkl?rung der A tomeigenschaften an den kiassischen Gesetzen angebracht
werden miissen.