Fur die kunsthistorische Forschung liefern Textquellen wichtige Indizien
zur Erschlieaung von Artefakten und ihren Entstehungskontexten. Aussagen
der Kunstler*innen gelten dabei traditionell als hochgradig
authentisch: Wer sollte ihr Werk besser kennen und erklaren konnen als
sie selbst? Die Beitrage machen Vorschlage fur einen quellenkritischen
Umgang mit Kunstlerzeugnissen, um diesen methodisch zu reflektieren und
zu erweitern. Rhetorische Strategien, Konventionen der jeweiligen
Textgattung, Sprech- und Schreibmotivationen sowie die
Entstehungskontexte sind relevante Aspekte. Mit dem einleitenden Abriss
uber Textgattungen und Genres, in denen Kunstler*innen seit dem
Fruhmittelalter gesprochen und geschrieben haben, liegt erstmalig ein
chronologischer Uberblick von Kunstlerselbstaussagen vor.