Im März 1943 rollen hunderte Eisenbahnwaggons der Deutschen Reichsbahn
in das Vernichtungslager Auschwitz. Aufgrund eines Erlasses von Heinrich
Himmler sollen Zehntausende von Sinti und Roma von zentralen
Sammelstellen im Deutschen Reich dorthin deportiert werden. Die meisten
von ihnen kommen in dem Vernichtungslager Auschwitz um. Die Sammelstelle
für Nordwestdeutschland befand sich in Bremen. Für einige Tage wurde auf
dem dortigen Schlachthof ein Sammellager eingerichtet, in welchem die
Sinti und Roma der Kripoleitstelle Bremen zusammengetrieben wurden. Das
Buch schildert diese vergessene Geschichte der Opfer, sowie der Täter
aus Bremen, Bremerhaven, Oldenburg und Ostfriesland. Darüber hinaus
werden die Wurzeln dieses eliminatorischen Antiziganismus über die
NS-Zeit hinaus dargestellt. Umfangreichere Kapitel sind deshalb sowohl
der Zeit vor 1933 und der gescheiterten 'Vergangenheitsbewältigung' als
auch den neuen, alten Methoden der "Zigeunerbekämpfung" der Polizei nach
1945 gewidmet. Zu den Autoren: Hesse, Hans, Historiker, Autor, M.A.,
geb. 1961, Studium der Neueren Geschichte, Alten Geschichte und
Publizistik an der FU Berlin, Forschungsprojekt zur Geschichte der
Konzentrationslager in Moringen, wissenschaftlicher Mitarbeiter in einem
Projekt zur Anwendung Neuer Medien in den KZ-Gedenkstätten.
Forschungsschwerpunkte: NS-Verfolgung der Zeugen Jehovas,
Entnazifizierung und Geschichte der Konzentrationslager. Jüngere
Veröffentlichungen: "Am mutigsten waren immer wieder die Zeugen
Jehovas" - Verfolgung und Widerstand der Zeugen Jehovas im
Nationalsozialismus, Bremen 1998. Schreiber, Jens, geb. 1967,
Diplom-Sozialpädagoge, Lehrbauftragter an der Fachhochschule
Ostfriesland, Emden.