Verstehen wir Bilder durch ihre natürliche Ähnlichkeit mit dem
Dargestellten? Oder müssen wir dafür spezielle Konventionen erlernen?
Keine dieser traditionellen Auffassungen kann befriedigend erklären, wie
Bilder und andere ikonische Zeichen ihren Sinn erlangen.
Börries Blanke zeigt, dass Bildkonventionen erst auf der Grundlage von
Ähnlichkeit entstehen können. Die Ähnlichkeit ist aber ihrerseits nichts
natürlich Gegebenes, sondern in der Wahrnehmungskompetenz des Subjekts
verankert. Zudem geht das, was mit Bildern kommuniziert wird, weit über
das bloße Abbilden hinaus. Vollständig kann der Sinn von Bildern nur
innerhalb einer Pragmatik des ikonischen Zeichens beschrieben werden.
Diese zeigt, wie die Logik der rationalen Kommunikation auch den oft
vagen bildlichen Sinneffekten zugrunde liegt.
Der Autor entwickelt eine Theorie, die erklärt, wie wir vom Bild zum
Sinn gelangen, und ermöglicht dadurch die systematische Analyse
konkreter ikonischer Zeichen.