1.1 AIIgemeines Die Technik der dynamischen Analyse von Tragwerken
mittels Computerprogrammen ist heute weit fortgeschritten, und es
besteht daruber eine umfangreiche Literatur. Die Ergebnisse konnen
jedoch nur brauchbar sein, wenn sie auf wirklichkeitsnahen Grundlagen
beruhen. Solche Grundlagen fehlen heute auf dem Gebiet des
Stahlleichtbetons noch weitgehend, fur den Stahlbeton sind sie noch sehr
unvollstandig. Insbesondere fehlen sowohl fur Leicht- beton- als auch
fur Betonkonstruktionen grundlegende Kenntnisse uber den Einfluss der
Rissbildung', der Beanspruchungshohe, des Armierungsgehaltes, des
Vorspanngrades und der .Betonart auf Bauwerkseigenschaften wie zu
erwartende Eigenfrequenz, voraussichtliches Dampfungsverhalten sowie
Grosse der Amplituden bei erzwungenen Schwingungen. Leichtbeton weist
gegenuber Beton ein geringeres Raumgewicht und einen wesentlich klei-
neren E-Modul auf, erreicht jedoch ungefahr dieselbe Festigkeit. Durch
Verwendung von Leichtbeton konnen deshalb Bauwerke mit gegenuber Beton
grosserer Schlankheit wirtschaft- lich erstellt werden. Mit zunehmender
Schlankheit steigt jedoch die Anfalligkeit fur dy- namische
Krafteinwirkungen. Bis heute sind noch keine systematischen
Untersuchungen zum Vergleich des dynamischen Ver- haltens von
Leichtbetonkonstruktionen mit demjenigen analog ausgebildeter
Konstruktionen aus normalem Beton bekannt geworden. Ein solcher
Vergleich kann jedoch fur die Baustoff- wahl von wesentlicher Bedeutung
sein.