Nach mehr als anderthalb Jahrzehnten frei- und unfreiwilliger
publizistischer Enthaltsamkeit ist Jürgen Rennert mit diesem Band wieder
als Dichter greif- und vernehmbar. Im Roulette deutscher Literatur- und
Zeitgeschichte setzt er die Jetons seiner in den "Verlorenen Zügen"
versammelten Gedichte auf "Pair" und "Impair", auf "Manque" und "Passe",
auf "premier" und "dernier". Seine Glücks- und Unglückszahlen - anhebend
mit der 43 - sprengen das Limit. Das "Rien ne va plus!" des Croupiers
missversteht der Autor kunst- und absichtsvoll als eine lebenslang zu
verneinende Frage.