Die "Arbeitsgruppe Wirtschafts- und Verwa1tungssozio10gie" der
Universitat Essen versucht, das Lehrangebot wirtschafts- und
sozia1wissenschaft1icher Studiengange an Forschungsorientie- rungen zu
binden, we1che die Entwick1ungsdynamik und Steue- rungsprob1ematik
moderner Arbeits-, Konsum- und Organisations- gese11schaften in
exemp1arischen Fa11studien darste11en. Mit Bezug auf praktische Fragen
gese11schaftspo1itischer In- tervention zie1en Prob1emana1ysen auf eine
sozia1wissenschaft- 1iche K1arung und Deutung der Spannungen,
Vermitt1ungen und Wechse1wirkungen ("Re1ationen") zwischen den Kontro11-
und Leistungssystemen staat1icher, kommuna1er und verband1icher
Sozia1po1itik und-den Hand1ungskompetenzen und Leistungsres- sourcen
a11tag1icher Lebenszusammenhange. FUr die Programm- und
Organisationsentwick1ung in Wirtschaft und Verwa1tung konnte sich die
praktische Re1evanz sozio10gischer Forschung gerade dort erweisen, wo
po1itische Interventions- und Imp1e- mentationsprozesse
gese11schaftswissenschaft1ich zu ana1ysie- ren und zu ref1ektieren sind.
Das vorgeste11te Projekt, das eine zunachst eher techno10gisch
programmierte Intervention zweckrationa1er VerkehrsfUhrung so-
zio10gisch zu interpretieren sucht, versteht sich im Verbund mit den
anderen im "Forschungsbericht der Universitat Essen 1980-1982"
ausgewiesenen Forschungsaktivitaten der Arbeits- gruppe: - Das
ku1tursozio10gische Forschungsprojekt "Felder soziok- ture11en Lernens"
(Forderung durch den Minister fUr Wissen- schaft und Forschung: Eckart
Pankoke, Ursula Pauen, Erich Ho1- 1enstein) ging von der Uber1egung aus,
daB sozia1er Sinn Uber Ku1tur sinnfa11ig und so auch verhand1ungsfahig
werden kann. FUr ku1ture11e Interventionen im offent1ichen Raum
bedeutete dies die Chance, die Identitat und Solidaritat gese11schaft1i-
cher Zie1gruppen und sozia1er Zie1raume Uber Prozesse sozio- ku1ture11en
Lernens zu entwicke1n.