Modelle der innerbetrieblichen Standortwahl sind bisher vor allem für
Industriebetriebe und Läger als Kontakt- und Transportkosten-
minimierungsmodelle konzipiert worden. Die Plazierung von Waren im
Verkaufsraum des Handelsbetriebes stellt demgegenüber ein
absatzpolitisches Problem dar, bei dem der Erlös des Betriebes nicht
außer Betracht bleiben kann. Der Verkaufsraum des Handels- betriebes ist
der Ort der Übermittlung von Informationen an den Nachfrager, der Ort
der Kommunikation zwischen Nachfrager und Betrieb, der Ort der
Kaufvereinbarung und -abwicklung. Die räum- liche Darbietung der Waren
beeinflußt das Kaufverhalten. Die in der Handelspraxis angewandten
Regeln zur Anordnung der Waren im Verkaufsraum haben keine allgemeine
Gültigkeit. Es bedarf zur Lösung dieses Problems eines Verfahrens, mit
dem die Plazierung der Waren unter Berücksichtigung der jeweiligen
Betriebsbedingun- gen - insbesondere des Sortiments, der Raumgestaltung
und Lenk- barkeit der Kundenströme - vorgenommen werden kann. Es ist das
Verdienst des Verfassers, dieses Anliegen entscheidend gefördert zu
haben. Die Absatz- und Erlöswirkungen standortpoliti- scher
Entscheidungen im Verkaufsraum des Handelsbetriebes er- fahren eine
eingehende Analyse. Es werden die Instrumente bereit- gestellt, um diese
Wirkungen der Warenanordnung quantitativ er- fassen zu können. Nach
ihren Ursachen unterscheidet der Verfasser dabei verschiedeneArten der
Kontakte der Nachfrager mit den Waren- angebotseinheiten. "Plankontakte"
sind vom Nachfrager ursprünglich angestrebte Kontakte und beruhen auf
Entschlüssen, die bereits vor Betreten des Verkaufsraums gefaßt wurden.
"Folgekontakte" sind ursprünglich nicht beabsichtigt, werden jedoch
durch Plankontakte hervorgerufen, welche die Bedürfnis- und
Motivstruktur des Nach- fragers verändern.