Mit der Untersuchung über das Warmbadhärten und Unterkühlen des Stahles
X 40 Cr 13 konnten umfangreiche Forschungsvorhaben über die Wärmebehand-
lung dieses Stahles abgeschlossen werden. Neben einer ausführlichen
Darstellung neuer Ergebnisse wird auch ein Vergleich mit den Ergebnissen
früherer Unter- suchungen, [1-6], vorgenommen. Eine besondere Aufgabe
bei der Wärmebehandlung eines rostbeständigen Stahles vom Typ X 40 Cr 13
liegt in der Erreichung und Einhaltung einer bestimmten Mindesthärte.
Aus diesem Grunde galt bisher auch bei der Herstellung von Schneidwaren
die Härteprüfung als wichtigste Qualitätskontrolle. Nach den Er-
gebnissen der bisherigen auf dem Gebiet der Wärmebehandlung
durchgeführten Untersuchungen [1], [2] und [3] kann man jedoch der
Härte gerade bei dem rost- beständigen Stahl nur einen bedingten
Aussagewert zusprechen. So sollte die Härte zur Qualitätsbeurteilung von
Schneidwaren nur im Zusammenhang mit anderen Untersuchungsverfahren, wie
z. B. der Prüfung der Korrosionsbestän- digkeit und der
Schneidfähigkeit, herangezogen werden. Zwar besteht zwischen der Härte
und der Schneidhaltigkeit ein ziemlich eindeutiger Zusammenhang, aber
bei der zumindest ebenso wichtigen Korrosionsbeständigkeit kann ein Zu-
sammenhang mit der Härte keineswegs nachgewiesen werden. Von Bedeutung
ist weiterhin, daß man bei dem rostbeständigen Stahl die für die
verschiedenen Schneidwaren geforderte Härte durch sehr unterschiedliche
Wärme- behandlungen erreichen kann. Diese unterschiedlichen
Wärmebehandlungen er- geben aber andererseits trotz Erreichung gleicher
Härte sehr unterschiedliche Korrosionsbeständigkeitswerte.