Die sturmische industrielle Entwicklung, die zunehmende Verarbeitung von
energiereichem, hoch explosivem Material zu Friedens- und Kriegszwecken
und die Ansammlung von Menschen, die mit gefahrlichen labilen Stoffen
auf relativ kleinem, meist auch geschlossenem Raum hantieren mussen,
lassen die Zahl der Verbrennungsunfalle zwangsma13ig anwachsen. Nach H.
A. BAXTER! sterben daran schatzungsweise in jedem Jahr sechzigtausend
Menschen. Dazu kommen Hunderttausende, die, mit verschiedensten
Verbrennungsschaden mehr oder weniger lang hospitalisiert, fUr den
Arbeitsproze13 ausfallen. Uber die Not- wendigkeit neuer
prophylaktischer Ma13nahmen und ihre volkswirtschaftliche Bedeutung
schreibt BAXTER: "When one calculates the staggering number of man-hours
of work lost to industry, the hospital beds required, and the hours of
medical and nursing care needed, it is indeed remarkable that so few
preventive measures have been adopted. The widespread use of
noninflammable or fire- resistant clothing by the civilian population
would greatly reduce the number of cases requiring treatment on this
continent each year. " Die biologisch-medizinischen Aspekte del'
thermischen Einwirkungen und ihre! Folgen sind seit etwa 100 Jahren die
gleichen geblieben. Den lokalen wundchirur- gischen und
plastisch-operativen Problemen stehen die weniger durchsichtigen Fragen
del' Allgemeinreaktion des Organismus gegenuber. Stets wird die Relation
zwischen Ausdehnung del' Verbrennung und del' Prognose diskutiert. Fur
den Fruhtod nach ausgedehnter Verbrennung werden toxische Stoffe im Blut
(BILL- ROTH, zitiert nach SONNENBURG 2), Lahmung des Tonus del'
Hautgefa13e und Leer- 3 laufen des Herzens (FALK ), reflektorische
Herabsetzung des Gefa13tonus mit letalem Kollaps durch nervose
Irritation (SONNENBURG!) verantwortlich gemacht.