Die Wirtschaft wird geprägt von Rezessionen und Boomphasen, die auch an
den Aktienmärkten nicht spurlos vorbeigehen. Börsenkrisen können aber
auch unabhängig von der wirtschaftlichen Entwicklung entstehen. Das
Platzen der Technologieblase im Jahr 2000 und die Finanzkrise im Jahr
2007 sind dafür eindrucksvolle Beispiele. Bei einer historischen
Betrachtung der Aktienmärkte ist es leicht zu erkennen, dass
Börsenhaussen und Börsencrashes die Regel und keine Ausnahme sind.
Anleger investieren in Aufschwungsphasen häufig in junge,
wachstumsstarke, aber finanz- und ertragsschwache Unternehmen. Umgekehrt
setzen sie nach einem Börsencrash auf wachstumsschwächere, dafür aber
ertrags- und finanzstarke Unternehmen. Diese Vorgehensweise führt oft zu
großen Verlusten bei Investoren. Um diese Fehler zu vermeiden, wird
Anlegern häufig geraten, die Strategie des Value Investings zu
verwenden. Dabei sollen Investoren nur Aktien kaufen, deren Kurse unter
ihren fundamental gerechtfertigten Werten notieren. Doch können mit der
Value-Strategie dauerhaft bessere Ergebnisse erzielt werden? Oder gibt
es Marktphasen in denen der Value-Stil keine überdurchschnittlichen
Ergebnisse erzielt? Mit der Beantwortung dieser Fragen beschäftigt sich
die folgende Untersuchung.