Die UV-VIS-Spektroskopie stellt eine der ältesten Methoden innerhalb der
Molekül- spektroskopie dar. Mit der endgültigen Formulierung des
Bouguer-Lambert-Beer- schen Gesetzes im Jahre 1852 war schon früh eine
Grundlage für die quantitative Auswertung von Absorptionsmessungen
geschaffen worden, die zunächst zur Kolori- metrie, dann zur Photometrie
und schließlich zur Spektralphotometrie führte. Dieser Weg ging parallel
mit der Entwicklung der Detektoren für die Messungen von
Lichtintensitäten, d. h. vom menschlichen Auge über das Photoelement,
die Photozelle zum Photomultiplier sowie von der Photoplatte zum
heutigen Siliziumdiodentarget, die beide eine direkte Aufnahme eines
Gesamtspektrums gestatten. Mit der Entwicklung der Quantenchemie rückte
der Zusammenhang zwischen Lichtabsorption und Materie sehr stark in den
Vordergrund, so daß in den letzten Jahrzehnten eine Reihe
ausgezeichneter Darstellungen zur Theorie der Elektronenan-
regungsspektroskopie (UV-VIS- und Lumineszenz-Spektroskopie) erschienen
sind. Dieser äußerst interessante Aspekt der Molekülspektroskopie
dominierte dann auch in den meisten Vorlesungen, auch den eigenen. Dabei
wurde häufig übersehen, daß neben der Theorie auch die
Anwendungsmöglichkeiten der spektroskopischen Metho- den für den
Naturwissenschaftler von besonderem Interesse sind. Aus diesem Grunde
wurde z. B. die Vorlesung zur Elektronenanregungsspektroskopie am
Institut für Physikalische Chemie der Universität Düsseldorf durch eine
Vorlesung "UV-VIS- Spektroskopie und Anwendungen" ergänzt, die somit
auch die Grundlage des vorliegenden Buches darstellt. Die UV
-VIS-Spektroskopie verdankt ihre Bedeutung nicht zuletzt den
vielfältigen Anwendungsmöglichkeiten in der Chemie, Physik und
Biochemie.