Die Finanzkrise 2007/08, die als Liquiditätskrise begann, entwickelte
sich schnell weltweit zu einem Eigenkapitalproblem des Banksektors und
nahm 2008, in einer global verursachten Rezession, ihr Ende. Der
Hauptteil der vorliegenden Studie gliedert sich in vier Abschnitte, die
jeweils Ursachen und Einzelwirkungen der im Laufe der Zeit (2001 - 2005)
verursachten Überliquidisierung der Weltfinanzmärkte hinterfragen.
Analysiert wird vor allem das Verhalten und Zusammenwirken der
Hauptakteure des Überliquidisierungsprozesses: der vier größten
Zentralbanken (Fed, EZB, PBoC, BoJ), der Geschäftsbankenwelt und der
Finanzierungsgesellschaften. Dabei werden mehrere Aspekte untersucht.
Abschließend wird aufgezeigt, wie ein Nacheinander der Fehlentwicklungen
auf dem Finanzmarkt ein Nacheinander der Entwicklungen in der
Realwirtschaft erzeugte und damit deren Niedergang generierte. Vielmehr
richtet sich dieser Abschnitt auf die in der Weltwirtschaft
hervorgerufen Effekte, die diese Politik "wilder" Geldproduktion
impliziert hat - die Abkopplung der Finanz- von der Realwirtschaft.
Damit soll auf die globale Bedeutung der auf dem Finanzmarkt getroffenen
Fehltritte aufmerksam gemacht werden. Der Anhang gibt die wichtigsten
Fakten empirisch wieder und dient als Ergänzung der behandelten
Problematik. Die Studie verdeutlicht, dass eine Reihe politischer
Fehlentscheidungen (Staatsversagen) einzelner Volkswirtschaften,
ursächlich für das Entstehen der Finanzkrise und deren Folgen war.