Die Loschung eines stromfuhrenden Thyristors ist ein we sent- liches
technisches und wirtschaftliches Problem der Lei- stungselektronik. Eine
einfache und sichere Losung ergibt sich nur bei netzgefuhrten
Stromrichtern mit Anschnittsteue- rung, wobei als betrieblicher Nachteil
eine vom Steuerwinkel abhangige Belastung des Netzes mit induktiver
Blindleistung auftritt. Bei netzgefuhrten Stromrichtern mit Sektorsteue-
rung sowie bei selbstgefuhrten Wechsel- bzw. Umrichtern ist die
Ventilablosung nur mit Hilfe von im Stromrichter erzeug- ten
Kommutierungsspannungen moglich. Die Bereitstellung dieser Spannungen
erfolgt in der Regel mittels kapazitiver Energiespeicher. Prinzipiell
besteht die heute ubliche Losch- einrichtung aus einer Kombination von
Drosseln, Kondensatoren und Leistungshalbleitern; die Unterschiede in
Aufbau und Auf- wand ergeben sich im wesentlichen aus der Art der
Spannungs- steuerung und aus den Forderungen des Lastkreises. Fur
technisch hochwertige Umrichter mit eingepragter Spannung und
Einzelloschung sind u.a. folgende Merkmale als typisch anzusehen: Mit
Rucksicht auf vertretbare Loschkapazitaten und die erreichbare
Grenzfrequenz sind Hauptthyristoren mit klei- ner Freiwerdezeit zu
verwenden. Auch bei kleinen zu loschenden Stromen muB im Loschkreis mit
groBen Kommutierungsstromen gearbeitet werden, wo- durch sich hohe
Beanspruchungen der Leistungshalbleiter und der Kommutierungsmittel
ergeben. Zwischenkreis-Umrichter mit veranderlicher Zwischenkreis-
spannung mussen mit laststromabhangiger Loschspannung oder speziellen
Nachladeschaltungen betrieben werden, wo- durch sich ein erhohter
Aufwand an Bauelementen und unter Umstanden hohe
Spannungsbeanspruchungen ergeben. Ein einmaliges Versagen der
Kommutierung fuhrt in der Regel zum Durchzunden des Wechselrichters.