Beim Herstellen verschiedener Maschinenteile aus Verbindungen mehrerer
ein- facher Elemente können Schmelzschweißen und mechanische
Verbindungsver- fahren oft nur sehr schwer bzw. nicht angewandt werden.
In manchen Fällen be- ruhen diese Schwierigkeiten auf Formen und
Stückgrößen der zu verbindenden Teile, etwa bei Verbindungen von dünnen
Blechen, während in anderen Fällen technologische Schwierigkeiten
verursacht werden. Dann wendet man in erhöh- tem Maße
Hartlötverbindungen an, so daß es für den Konstrukteur notwendig wird,
die Eigenschaften dieser Verbindungsarten zu kennen. Bisher sind ver-
gleichbare Versuchsergebnisse über die Festigkeit von einigen
Lötverbindungen nur bei Raumtemperatur bekannt geworden. Wie sich bei
der Aufstellung der Werkstoffnormen für den Flugzeugbau gezeigt hat,
liegen über den Einfluß der Temperatur auf die Festigkeitseigenschaften
der Verbindungen nur ungenügende oder zum Teil keine Resultate vor.
Durch die immer häufigere Anwendung von Hartlötverbindungen,
insbesondere im Turbinenbau und im Flugzeugbau (z. B. Zelle bei
Überschallgeschwindigkeit, Triebwerk und Wärmeaustauscher), müssen
Festigkeitswerte auch bei erhöhten Temperaturen ermittelt werden. In der
vorliegenden Untersuchung wurde die Warmfestigkeit bei Zug-und bei
Scherbeanspruchung von Hartlötverbindungen einiger Werkstoffe des
Flugzeug- baues ermittelt. Dazu wurden zunächst Lötverbindungen von
Stählen und Kupferlegierungen unter induktiver Erwärmung bzw. Erhitzung
im Ofen herge- stellt und bei s. tatischer Zug-und Scherbeanspruchung in
Abhängigkeit von der Temperatur untersucht. 1. 1 Begriffsbestimmungen In
der Literatur findet man zahlreiche Definitionsvorschläge für die
Vorgänge beim Löten. COLBUS hat diese Vorschläge, die aus verschiedenen
Ländern stam- men, in einigen Arbeiten zusammengefaßt [1, 2, 3]. Ein
Entwurf aus der Nor- mungsarbeit 1959 [4] über diese Begriffe ist
veröffentlicht worden.