Allgemeiner Überblick über Holzspanwerkstoffe - Definition und
Einteitungsschema für Formteile Beginnend mit den Jahren 1949/50 ist es
in Zusammenarbeit zwischen der For- schung und der Praxis gelungen, in
der Holzspanplattenindustrie einen neuen Zweig der Holzindustrie mit
besonderer rationeller technischer Holznutzung und -vergütung unter
Verwendung von vorwiegend schwachem Holz und härtbaren
Kunstharzbindemitteln zu schaffen. Dieser Industriezweig hat
mittlerweile, ge- messen an seiner Produktion und der technischen
Eignung seiner Erzeugnisse, zunehmende forst- und holzwirtschaftliche
Bedeutung gewonnen [1, 2, 3, 4]; 3 3 seine Produktion hat sich seit
1950 von ca. 50000 m auf 1,12 Mill. m im Jahre 1962 erhöht. Neben der
Fertigung flächig-ebener Werkstoffe hat man schon früh- zeitig versucht,
bestimmte Holzspanjormteile herzustellen, um damit den Ver- wendungswert
der Holzspanwerkstoffe weiter zu erhöhen. Die Fabrikation von Formteilen
aus Vollholz und Sperrholz, sowie in letzter Zeit auch aus Holz-
faserstoffen, ist technisch bekannt und wird seit langem betrieben
[5]. Die Mög- lichkeiten, aus Holzspanmasse Formteile herzustellen,
sind jedoch vielseitiger, denn sie lassen sich rationeller herstellen
und gestatten einen annähernd verlust- losen Materialeinsatz. Sie können
den Anwendungsbereich von Holz bzw. von Holzwerkstoffen verbreitern
sowie bestimmte Marktbedürfnisse und Wünsche befriedigen. Die
Entwicklung von Holzspanformteilen ist bisher jedoch vor- wiegend
empirisch-praktisch betrieben worden. Über die wissenschaftlich-tech-
nischen Grundlagen dieses Teilgebietes der Holzsp:1nwerkstoffe liegen
nur in geringem Umfang Angaben vor.