In der vorliegenden Arbeit wurden elektronenmikroskopische und
Elektronen- beugungsuntersuchungen über die Existenzbereiche der
Eisenkarbide an dünnen Eisen- und Kohlenstoffschichten angestellt. Dünne
Schichten bis zu 1000 A Dicke wurden in einer
Hochvakuumbedampfungsanlage bei einem Druck von 6 8- 10- Torr auf
geeignete Objektträger aufgedampft. Reinsteisendraht wurde von einem
geglühten Wolframdraht, auf den er aufgewickelt war, oder aus Sinter-
thermschiffcheE verdampft. Die Verdampfung des Kohlenstoffs erfolgte
nach dem Verfahren von D. E. BRADLEY. Als Objektträger wurden mit
Kollodium befilmte, mit Kohlenstoff befilmte, elektronenmikroskopische
Objektträgerblenden, be- filmte, unbefilmte, mit einer
Glyzerin-Alkohol-Mischung befeuchtete Glasplatten, Kunstoffolien,
Glimmer und NaCl-Spaltstücke auf ihre Verwendungs möglich- keiten
geprüft. Während des Verdampfens wurde mit einer optischen Schicht-
dickenmeßeinrichtung die Schichtdicke der aufgedampften Schicht
ermittelt und durch anschließende photometrische Messung der
Lichtdurchlässigkeit mit- bedampfter Testgläser kontrolliert. Die
Wärmebehandlung der Eisen-Kohlenstoff-Aufdampfschichten erfolgte un-
mittelbar nach der Bedampfung ohne Unterbrechung des Hochvakuums in
einer besonderen Heizvorrichtung im Rezipienten der Bedampfungsanlage.
Die elektronenmikroskopischen und Elektronenbeugungsaufnahmen wurden mit
dem Übermikroskop ÜM 100d der Firma Siemens & Halske, Berlin, gemacht.
Zu einigen Untersuchungen wurde auch der Elektronendiffraktograph KD 3
der Firma Trüb, Täuber, Zürich, herangezogen. Zunächst wurde auf eine
Kohlenstoffolie von 215 A Dicke, die eine Einloch- blende überspannte,
500 A Eisen aufgedampft und bei Temperaturen von 220 bis 0 900 C und
Zeiten von einigen Sekunden bis zu 10 Std. wärmebehandelt. Es wurde
Zementit und Häggsches Karbid nachgewiesen und die Zeit-Temperatur-
Abhängigkeit der Bildung des Häggschen Karbids bestimmt.