Wegen ihrer hoheren Warmharte und VerschleiBfestigkeit begannen die
Hart- metalle schon bald nach ihrer Einfiihrung in der Zerspantechnik
vor etwa 40 Jah- ren den Schnellarbeitsstahl auf dem Gebiet des Drehens
zu verdrangen. 1m unter- brochenen Schnitt dagegen blieb der Einsatz der
Hartmetalle, bedingt durch ihre geringe Zahigkeit, zunachst nur wenig
erfolgreich. Lediglich bei der Bearbeitung von GrauguB im Friisvorgang
fanden Hartmetalle in zunehmendem MaBe Ver- wendung. Erst durch eine
Weiterentwicklung der Hartmetalle gelang es, die Zahigkeit so zu
erhohen, daB die heute im Handel erhaltlichen Hartmetalle den durch den
unterbrochenen Schnitt bedingten Schneidenbeanspruchungen, z. B. beim
Frasen von Stahl und StahlguB, unter normalen Verhaltnissen standhalten.
Beim Schruppfrasen von Stahl mit hartmetallbestiickten Messerkopfen
fiihrte das Streben nach groBen Zerspanleistungen zur Anwendung
moglichst hoher Schnittgeschwindigkeiten und Vorschiiben [1]. Bei der
Wahl derartiger Schnitt- bedingungen zeigen sich an den
Hartmetallschneiden auBer dem auch beim Dre- hen auftretenden VerschleiB
auf der Span- und der Freiflache VerschleiBerschei- nungen in Form von
Rissen, die - wie die Erfahrung zeigt [2] - haufig nach groBeren
Fraslangen zu Ausbriichen fiihren konnen. Gerade bei mehrschneidigen
Hartmetallwerkzeugen miissen Ausbrucherscheinungen auf jeden Fall
vermieden werden, da bei Bruch eines Messers meist die folgenden
ebenfalls mehr oder weniger stark beschadigt werden und damit die
Wirtschaftlichkeit des Hartmetall- einsatzes in Messerkopfen in Frage
gestellt wird [3].