In den meisten maschinen- und werkstofftechnischen Grundla- genbUchern
wird als wesentliche MaBnahme zur Vermeidung von VerschleiB generell der
Einsatz eines Werkstoffes hoher Harte empfohlen, also: "hohe Harte =
hoher VerschleiBwiderstand". Zunachst kann man zwar davon ausgehen, daB
dieser Zusammen- hang fUr viele Bereiche der Technik speziell beim
Auftreten von AbrasivverschleiB zutreffend ist. OafUr sprechen allein
schon die immer weiter differenzierten und verfeinerten Ver- fahren zur
Beschichtung von Bauteiloberflachen mit verschleiB- mindernden
metallischen, keramischen und oxidkeramischen Hart- stoffen, die neben
den Oiffusionsverfahren standig an Bedeu- tung gewinnen. Andererseits
gelingt es der Technik aber nicht, jedes Ver- schleiBproblem durch
Verwendung harter Werkstoffe wirtschaft- lich vertretbar zu lesen, ob
mit oder ohne gleichzeitigen Ein- satz von Schmierstoffen /1/. Nach
Ergebnissen von Krause /2/ und Bugarcic /3/ laBt sich der Zusammenhang
zwischen Harte und VerschleiBwiderstand jedoch nicht verallgemeinern.
Oiese haben im Rahmen von Untersuchungen zur Klarung der bei technisch
trockener Walzreibung hervorgerufenen mechanisch-chemischen Vorgange an
unterschiedlichen Stahlen einen widersprlichlichen EinfluB der Harte auf
den VerschleiB gefunden, Bild 1. Oie Werkstoffe geringer Harte wei sen
bei diesen Untersuchungen den geringsten VerschleiB auf; bei Stahlen
mittlerer Harte ist dann eine erhebliche Zunahme des VerschleiBes zu
verzeichnen, der erst mit dem geharteten Einsatzstahl wieder spUrbar ab-
nimmt. Sowohl bei geringer (po = 80 Pal als auch bei hoher (PO = 4. 000
Pal Luftfeuchtigkeit liegt der VerschleiB des Ein- satzstahles in
geharteter Ausflihrung immer heher als im ge- gllihten Zustand.