Das pulvermetallurgische Formgebungsverfahren wird in steigendem Ma13e
zur Herstellung von Metallteilen hoher Form- und Ma13genauigkeit mit ei-
nem Gewicht bis zu etwa 1000 g benutzt. Die pulvermetallurgische Indu-
strie, die sich seiner bedient, ist zu einem wichtigen Zweig der
Zuliefer- industrie geworden, der zahlreiche Bereiche der verarbeitenden
Industrie, insbesondere die Kraftfahrzeugindustrie, mit seinen
Erzeugnissen belie- fert. 1m Jahre 1970 wurden in der Bundesrepublik
Deutschland ca. 12.000 t Sinterformteile und verwandte Erzeugnisse von
der pulvermetallurgischen Industrie hergestellt, die damit in der
Weltproduktion nach den USA und Ja- pan an dritter Stelle steht. Die
Erzeugung umfa13t zu 10 - 14 % Teile aus NE-Metallen, der Rest sind
Teile aus Sintereisen und Sinterstahl. Die Festigkeit des unlegierten
Sin- tereisens ist verhaltnisma13ig niedrig. Sie erreicht im
giinstigsten Fall 2 28 - 30 kp/mm und ist von der Dichte im gesinterten
Zustand und dem Reinheitsgrad und den Sintereigenschaften der
verwendeten Eisenpulver ab- hangig. In Abb. 1 a und 1 b sind Ubersichten
iiber Zugfestigkeit und Bruch- dehnung von unlegiertem Sintereisen
gegeben, das aus drei verschiedenen Eisenpulvern unter technischen
Sinterbedingungen hergestellt ist. Die Wer- te sind iiber der Dichte im
gesinterten Zustand aufgetragen. Einzelheiten iiber die Beziehungen
zwischen Dichte und physikalische Kennwerte von Sintereisen sind aus dem
Forschungsbericht 1403 (1) des Landes Nordrhein- Westfalen, S. 13 - 18,
zu entnehmen. Wegen der iiberragenden Bedeutung, die die
Sinterwerkstoffe auf Eisenba- sis fUr die pulvermetallurgische Industrie
besitzen, hat dieser Industrie- zweig ein gro13es Interesse daran, die
Pulvermetallurgie binarer, ternarer und komplexer Systeme des Eisens zu
kennen.