Die Anforderungen, die heute bei schnellaufenden Kaltwalzstraßen für
Bandstahl an die zur Schmierung des Walzgutes verwendeten Walzöle ge-
stellt werden, machen eine gründliche Erforschung des Reibungsvorganges
im Walzspalt notwendig. Durch genaue Untersuchung aller Einflußgrößen,
die durch Aufbau, Art und Zusammenstellung des Schmierstoffes und durch
die Mischungsverhältnisse der Emulsionen gegeben sind, wird es in Zu-
kunft möglich sein, gewisse Richtlinien für deren beste Zusammensetzung
zu geben. Die Aufmerksamkeit, die in der letzten Zeit von den
Kaltwalzbetrieben diesem Fragenbereich geschenkt wird, hat in einer
Reihe von betriebli- chen Untersuchungen ihren Ausdruck gefunden. So
prüfte H. PANNEK [1] eine Reihe von Walzölemulsionen und ihren Einfluß
auf betriebliche Ne- benerscheinungen wie Kühlwirkung, Rostbildung,
Schmierrückstände, Schlammbildung und Neigung zum Fressen -
Erscheinungen, die die Güte des Walzgutes entscheidend beeinflussen
können. J. BILLIGMANN [2] gab an Hand umfangreicher betrieblicher
Versuchsreihen einen Uberblick über die Schmierwirkung verschiedener
handels blicher Emulsionsöle. Als Maß- stab für die Eignung der
untersuchten Proben für das Kaltwalzen wurde die erreichbare geringste
Banddicke und die dazu notwendige Stichzahl bei einer vorgegebenen Folge
von Walzenanstellungen benutzt. Die er- zielten Ergebnisse wurden mit
den Kennzahlen für Wasser als schlechte- stem und Palmöl als bestem
Schmierstoff verglichen und gestatteten so das Einstufen in eine
Schmierwirkungs-Wertzahlreihe. Daneben wurde bei einigen ausgewählten
Proben der Einfluß der Emulsionskonzentration, der von Lieferung zu
Lieferung schwankenden Ölzusammensetzung, der Benut- zungsdauer der
Emulsion und ihres Verhaltens in langsam oder schnell- laufenden
Kaltwalzanlagen eingehend untersucht.