Die Textilindustrie steht wie andere Industriezweige vor der Aufgabe,
durch ver- stärkte Mechanisierung und Automatisierung den
Produktionsprozeß von der Mitwirkung der knappen und teueren
menschlichen Arbeitskraft zu entlasten. Die Tendenz, den
Produktionsfaktor Arbeit durch Kapital zu ersetzen, bringt eine
Verschiebung der Kostenanteile mit sich: Während die Personalkosten
anteils- mäßig gleichbleiben, steigen die Kosten für den gesamten
Energiebedarf Kohle, Gas, Öl, elektrische Energie nicht nur absolut,
sondern auch anteilsmäßig an. Sie betragen in manchen Betrieben der
Textilindustrie schon etwa 50% der Personal- kosten [1]. Betrachtet
man die Beteiligung der einzelnen Energiearten an der Deckung des
Gesamtbedarfs, so zeigt sich ein Strukturwandel. Noch immer steht die
Kohle in der Bedarfsskala an erster Stelle, bedingt durch den hohen
Wärme- verbrauch in den Webereien und Färbereien, aber die Anteile des
Öls und der elektrischen Energie am Energieverbrauch sind stark
gestiegen (Tab. 1 - Abb. 1). Tab. 1 Energieverbraucb in der
Textilindustrie in der Bundesrepublik Deutschland [2] Energieart 1953
1954 1955 1956 1957 1958 1959 1960 1961 1962 Kohle in 1000 t 2308 2325
2458 2509 2319 2111 2036 1965 1738 1638 Elektrische Energie 6 in 10 kWh
1886 2055 2218 2412 2536 2475 2611 2878 2946 2997 Heizöl in 1000 t - 32
53 77 93 131 184 276 373 488 6 3 Gas in 10 m 15 16 18 19 17 16 16 17 16
16 Umrechnungsfaktoren: 1 kg Heizöl = 1,429 kg Kohle = 1,429 SKE; 3 1
kWh = 0,55 SKE; 1 m Gas = 0,571 SKE