Die vorliegende Schrift ist eine auf den neuesten wissenschaftlichen
Stand gebrachte Fassung der 1970 erstmals in "rowohlts deutsche
enzyklopädie" erschienenen Version, welcher die zweite Auflage 1973 und
die dritte - bereits erweiterte, in "rororo studium" mit einem "reader"
kombiniert - 197 4 nachgingen. Das Leserinteresse überrascht keineswegs;
denn die Betriebswirt- schaftslehre entwickelt sich in verstärktem Maße
zu einer entschei- dungstheoretisch orientierten Disziplin der
Sozialwissenschaften. Daraus leitet sich die Notwendigkeit her, die
Funktionen der Unter- nehmung aus dieser Sicht neu zu durchdenken.
Besonders dürfte das für die Investitionstätigkeit vornehmlich der
industriellen Unterneh- mung zutreffen. Nahezu alle
Unternehmungsentscheidungen lösen Investitionen aus, welche die
Erreichung sämtlicher Teilziele der stets individuellen Zielkonzeption
von Unternehmungen - und da- mit auch das Liquiditätsziel, dessen
Nichterreichung die Bedrohung der Existenz nach sich zieht - betreffen.
Von möglichst zielwirk- samen Investitionsentscheidungen hängt - wie es
Erfahrungen der Praxis bestätigen - das Gedeihen dieser
Wirtschaftseinheit maßgeb- lich ab. Unternehmungsentscheidungen reifen
im Verlauf von Prozessen heran, wobei die Bestimmung der
Vorteilhaftigkeit sich anbietender Alternativen auf rechnerischem Wege
eine gewichtige - wenn auch nicht die alleinige - Prozeßstufe bildet.
Problematisch sind bei ln- vestitionsentscheidungen die Gewinnung und
Verarbeitung von In- formationen, die nicht allein das Marktgeschehen,
sondern auch die internen Interdependenzen der Unternehmung betreffen.
Was näm- lich kalkulierbar ist, kann der- Intuition entzogen werden, und
die gesamtwirtschaftliche Bedeutung von Investitionsentscheidungen
dürfte ein diesbezügliches Gebot rechtfertigen.