Inhaltsangabe: Einleitung: In den letzten Jahren erreichten
Unternehmensakquisitionen und Fusionen erneut Rekordwerte. Sowohl die
Anzahl der Transaktionen als auch deren Volumen steigen von Jahr zu
Jahr. Mit den USA als Vorreiter zeichnet sich ein weltweiter
Konzentrationsprozeß in vielen Industrien ab. Neben diesen
Konzentrationstendenzen nimmt in der letzten Zeit auch die
interorganisationale Kooperation - wie z. B. durch Netzwerke -
sprunghaft zu. Zwischen dem gleichzeitigen Auftreten von Akquisitionen
und Kooperationen scheint ein Widerspruch zu bestehen.
Unternehmensentwicklung befaßte sich über Jahrzehnte zumeist nur mit
Wachstum. Dieses wurde zwar vielschichtig definiert, es schien aber
Einigkeit darüber zu herrschen, daß die Steigerung bestimmter
Unternehmensgrößen wie Umsatz, Gewinn oder Bilanzsumme die geeignete
Strategie zu dem Erreichen aller Unternehmensziele darstellte. Hatte das
von der Mikroökonomie gelehrte Ausschöpfen von economies of scale unter
Kostenersparnis-Gesichtspunkten in der ersten Hälfte des 20. Jahrhundert
durchaus noch seine Berechtigung, so ist das derzeit herrschende
Wachstumsdenken oft ökonomisch unbegründet. Es zeigte sich, daß Wachstum
an sich keine sinnvolle Strategie darstellt und daß das unüberlegte
Wachstumsstreben längerfristig zu größeren Unternehmenskrisen, wenn
nicht sogar zum Scheitern des Unternehmens führt. Neuere Ansätze
entfernen sich immer weiter von dem Wachstum einzelner
Unternehmensgrößen und stellen mehr auf eine qualitative Entwicklung ab,
die durchaus auch mit dem Schrumpfen bestimmter Kennzahlen einhergehen
kann. Das zentrale Problem ist die Frage, ob Wachstum überhaupt sein
muß, um den Erfolg und das Überleben der Unternehmung zu sichern.
Wachstum scheint klar in Verbindung zu stehen mit Kontrolle und Macht,
wogegen neuere Entwicklungsansätze Kooperation, Kommunikation und
Vertrauen betonen. Es läßt sich eine Evolution von Wachstum zu
Entwicklung erkennen. Dieser Prozeß wird gelegentlich von den
Entscheidun