Ausgehend vom Beitritt der DDR zur BRD (1990), dem dadurch erzwungenen
Wechsel der Institutionen und des Wertesystems, untersucht der Autor
Aspekte des individuellen Wertewandels und der Situationsverarbeitung im
Transformationsprozeß bei Generälen und Offizieren der hohen und
höchsten Führungsebene der Nationalen Volksarmee (NVA). Mit Hilfe des
Erklärungsansatzes des Methodologischen Individualismus und der Theorie
der kognitiven Dissonanz Leon Festingers (Bewältigungsstrategien) wird
rückblickend innerhalb dreier Zeitebenen (bis 1989, 1989/90, 1991-93)
dieser historisch einmalige Vorgang der Auflösung einer Armee (NVA)
durch eine bisher feindliche Armee (Bundeswehr) von Zeitzeugen
beschrieben. Dabei entstand ein beeindruckendes, fesselndes,
zeitgeschichtlich einmaliges und hochinformatives Buch, dessen
Ergebnisse mögliche Folgerungen für den Eintritt osteuropäischer Staaten
in die NATO zulassen.