UNIX ist ein dialogorientiertes Mehrbenutzer-Betriebssystem. Es wurde in
den frü- hen 70er Jahren an den Bell Laboratories für Systeme der Serie
DEC PDP-}} ent- wickelt. Die Mitte 70er Jahre fertiggestellte Version
von UNIX konzentrierte seine zielsystemspezifischen Teile auf einen
relativ kleinen Kern. Damit öffnete sich UNIX der Weg für einen Einsatz
auf breiter Front, wie er nur für ein herstellerun- abhängiges
Betriebssystem denkbar ist. Die enorme Verbreitung begann sich vor- erst
an Universitäten sowie an Forschungs-und Entwicklungslabors bemerkbar zu
machen, wobei UNIX bis in die späteren 70er Jahren noch meist auf
Systemen DEC PDP-}} eingesetzt wurde. Seit den frühen 80er Jahren
erfreut sich UNIX zu- nehmender Beliebtheit auf Mikros, Minis und
Großrechnern verschiedenster Her- steller. Heute kann eindeutig ein
Einsatzschwerpunkt auf Mehrplatzsystemen der unteren und mittleren
Leistungsklasse festgestellt werden. Es fällt recht schwer, alle Gründe
zu nennen, die zu der respektablen Verbreitung von UNIX geführt haben.
Die am meisten genannten Faktoren können aber in vier Punkte
zusammengefaßt werden: - UNIX stammt nicht von einer Computerfirma und
ist nicht an einen bestimm- ten Rechner gebunden. Dieser Umstand
zusammen mit der im Vergleich zu an- deren Betriebssystemen relativ
hohen Portabilität bewegte viele Hardwareher- steller, UNIX auf ihre
Systeme zu adaptieren, statt ein eigenes Betriebssystem zu entwerfen und
zu realisieren. Dadurch entstand eine über viele Computerfa- milien
hinweg einheitliche Systemoberfläche. UNIX wird somit für den Softwa-
reentwickler zu einer sehr attraktiven Entwicklungsgrundlage, sind doch
seine Produkte damit nicht mehr nur auf wenigen Systemtypen verfügbar,
sondern auf einer herstellerunabhängigen Betriebssystemoberfläche.