1. Die Theorie der Uniformisierung befaßt sich mit der Frage, wie eine
mehrdeutige Relation (x, y) zwischen den Objekten x und y von zwei
Mengen R" bzw. R eindeutig dargestellt (uniformisiert) werden y kann.
Unter dem Uniformisierungsproblem im eigentlichen Sinn, so wie es auch
in der vorliegenden Arbeit zur Darstellung kommen wird, versteht man die
enger und präzise abgegrenzte, freilich immer noch sehr all- gemeine
Aufgabe, eine mehrdeutige analytische Relation (x, y) zwischen den
Punkten x und y von zwei komplexen Zahlenebenen oder allge- meiner von
zwei "RIEMANNschen Flächen" R" und R zu uniformisieren, y indem für die
gegebene Relation (x, y) eine "Parameterdarstellung" x=x(t), y=y(t) (1 )
gesucht wird, durch welche die Gesamtheit der durch die Relation (x, y)
gebundenen Punktepaare x, y den Punkten t einer dritten RIEMANNschen
Fläche R eindeutig und analytisch zugeordnet werden. Besonderes t
Interesse bietet hierbei der Fall, wo R "schlichtartig" ist, d. h. wo
diese t Fläche als Teilgebiet der Ebene der komplexen Zahlen t
dargestellt werden kann. Sind dazu auch die Flächen R" und R die
komplexe x- y und y-Ebene, so ist die Relation (x, y) ein sog.
analytisches Gebilde und es gilt also, dieses Gebilde durch zwei
eindeutige analytische Funk- tionen x = x (t), y = y (t) nicht nur im
kleinen (lokal), sondern im großen (global) zu uniformisieren. 2.