Nach dem 2. Weltkrieg haben Unfallverletzungen in Fabriken und
Gewerbebetrieben, beim Hoch-und Tief bau, im Verkehr, beim Sport und im
Haushalt trotz aller Schutzvorkehrungen (VerhiitungsmaBnahmen) von J ahr
zu J ahr in ungeahntem AusmaB an Zahl und Schwere zugenommen. Etwa ein
Drittel der Betten in Chirurgischen Kliniken und Krankenhausabteilungen
sind mit Unfallverletzten belegt. Die absolute Zahl der Unfalle wird -
wenn auch nicht so erheblich wie in den letzten Jahren - auch in der
Zukunft noch steigen. Nicht a1lein diese Tatsachen, sondern auch die
Wand lung in der Behandlung von Unfallverletzten von den friiher
weitgehend konservativen MaBnahmen zu einem jetzt haufiger operativen
Vorgehen haben zu einer in tensiveren Beschaftigung zahlreicher
Chirurgen mit der U nfa1lchirurgie und damit zu einer Spezialisierung
gefiihrt. Bei aller Spezialisierung muB aber die Unfall chirurgie schon
im Hinblick auf ihre eigene Entwicklung ein integrierter Bestandteil im
Rahmen der Gesamt chirurgie und jeder chirurgischen Ausbildung von Stu
denten und Assistenten bleiben. Die Leiter von unfallchirurgischen
Abteilungen in deutschen Universitatskliniken haben sich - wie ich
glaube erfolgreich -bemiiht, fiir den Unterricht und fiir das praktische
Arbeiten von Studenten und Assistenten in der Traumatologie ein
einheitliches Skriptum zu schaffen, in dem die Grundziige
unfa1lchirurgischen Denkens, Entscheidens und Handels in gedrangter Form
dargestellt sind. Der Verpflichtung, akute unfa1l chirurgische
Situationen zu erkennen und geeignete SofortmaBnamen zu ergreifen, kann
sich kein Arzt entziehen."