Wir gehen mit den Ressourcen dieser Erde, mit Luft, Wasser und mit den
Boden- schatzen nieht verantwortIieh urn, sondern wir zerstoren und
vergeuden sie, obwohl sie unsere Lebensgrundlage bilden. Zur Erklarung
dieser Tatsache wird in umweltpsychologischen Lehrbiichern (s. Fisher,
Bell & Baum, 1984) haufig die Metapher der Allmende-Klemme oder der
sozialen Faile (Platt, 1973; Edney, 1980) herangezogen. Mit
Alimende-Klemme (Hardin, 1968) wird die Problematik beschrieben, die
sich bei der individuellen Nutzung gemeinschaftlicher Guter ergibt. Die
Allmende war im Mittelalter die Dorfweide, die allen DorfbewohnerInnen
fur das Weiden ihrer Tiere zur Ver- fugung stand. Der Erhalt der
Allmende war davon abhangig, daB die einzelnen NutzerInnen darauf
achteten, sieh nieht mehr Tiere anzuschaffen, als die Weide insgesamt
ernahren konnte. Verfolgte ein einzelner oder gar mehrere der Nutzer zu
stark das eigene Interesse, moglichst viele Tiere zu besitzen, muBte das
ganze Dorf und damit wiederum jeder einzelne die Folgen der Uberweidung
tragen. FUr Hardin und ebenso fUr Platt besteht hier das Dilemma bzw.
die soziale Faile darin, daB individuelle und gemeinschaftliche
Interessen einander entgegenstehen: individueller Profit geht auf Kosten
der Gemeinschaft.