Studienarbeit aus dem Jahr 2011 im Fachbereich Pädagogik -
Interkulturelle Pädagogik, Note: 1,0, FernUniversität Hagen, Sprache:
Deutsch, Abstract: Die Vergleichsstudien "Iglu" und "Pisa" brachten in
den vergangenen Jahren die Schwierigkeiten der Schüler und Schülerinnen
mit Migrationshintergrund im deutschen Bildungssystem immer wieder in
das Licht der Öffentlichkeit.Der durchschnittliche Bildungserfolg dieser
Schüler liegt deutlich hinter den Ergebnissen der Vergleichsgruppe ohne
Migrationshintergrund oder mit nur einem nicht in Deutschland geborenen
Elternteil zurück. Die Sprachkompetenz bildet dabei eine entscheidende
Hürde in der Bildungskarriere von Kindern aus Zuwandererfamilien denn
sprachliche Defizite wirken sich kumulativ auf andere Sachfächer aus.Ein
Grund ist dabei auch der Umgang mit dem Thema Mehrsprachigkeit im
deutschen Bildungssystem. Dieses geht vor dem Hintergrund der
nationalstaatlichen Entwicklung immer noch von einer sprachlichen
Homogenität aus. Das Konstrukt, alle Kinder sprechen bei Schuleintritt
monolingual deutsch, erweist sich als überholt, schaut man sich den
sprachlichen Habitus der vorhandenen Schülerschaft an.Ging man früher
davon aus, dass die Herkunftssprachen nach zwei Generationen in den
Familien in den Hintergrund gedrängt wurden, ist dies heute nicht mehr
der Fall, da durch neuere Kommunikationsmittel, günstigere
Reisemöglichkeiten und modernere Medien der Kontakt mit der
Herkunftssprache aktiver aufrecht erhalten werden kann.Vorhandene
Mehrsprachigkeit wird jedoch häufig als Defizit empfunden.Dies ist vor
allem dann der Fall, wenn es sich um Sprachkenntnisse mit geringerer
gesellschaftlicher Anerkennung z.B. Türkisch in Kombination mit
unzureichenden Deutschkenntnissen handelt. Auch vor dem Hintergrund des
demographischen Wandels bedeutet diese Nichtanerkennung vorhandener
mehrsprachlicher Kompetenzen Ressourcenverschwendung. Bisherige
Sprachlernkonzepte, die sich einseitig auf das Erlernen der Zweitsprache
Deutsch beziehen, sc