Jedes Jahr verursacht unsere bisherige Produktions- und Verbrauchsweise
große Mengen an Hausmüll. An Industrieabfall, Bauschutt und Bodenaushub
kommt noch die zehnfache Abfallmenge hinzu. Weit über die Hälfte dieser
Mengen werden bisher deponiert. Sowohl aus geologischen als auch aus
politischen Gründen ist das noch verfügbare Volumen der bundesdeutschen
Deponien begrenzt und reicht nur noch wenige Jahre aus. Ein Umdenken in
der Abfallwirtschaft ist daher erforderlich: Abfälle müssen in großen
Mengen vermieden oder wieder verwertet werden. Dazu ist es notwendig,
daß Produktions- und Verbrauchsweise sich ändern. Ziel des Buches ist es
zu zeigen, wie das durch die Erhebung einer Abgabe auf zu deponierende
Abfälle bewirkt werden kann und welche wirtschaftlichen Auswirkungen zu
erwarten sind. Anhand von Szenarien und Fallstudien werden die durch
eine Abfallabgabe ausgelösten Anpassungsprozesse erläutert,
umweltpolititische Rahmenbedingungen und Schwierigkeiten der
Durchsetzung werden diskutiert. Die erste Auflage wurde gründlich
redaktionell überarbeitet und an einigen Stellen ergänzt. Insbesondere
wurde ein zusätzliches Kapitel über umweltpolitische Handlungsprinzipien
angefügt, in dem die Autoren ihre Erfahrungen zusammenfassen, die sie
seit Erscheinen der ersten Auflage in Diskussionen mit Vertretern von
Politik, Behörden, Verbänden, Industrie und Wissenschaft gewonnen haben.