Zu den Grünalgen-Gattungen Chlorella und Scenedesmus gehören Arten mit
ho hen Verrnehrungsraten [7,43, 51], deren Substanz je nach den
Kulturbedin- gungen entweder zu über 50% aus Eiwei6 oder Fett oder
Kohlenhydraten bestcht [1,46]. Da diese Algen auch reichlich Vitamine
enthalten, wurde ihre Ver- wendung als Nahrungs-und Futtermittel immer
wieder diskutiert [2,24, 30, 47, l 52]. Seit 1949 wurden
Untersuchungen an Aigengro6kulturen von mehreren Seiten in Angriff
genommen [4, 20, 27, 34]. Die unsterile Aigengro6kultur erwies sich
anfangs jedoch als problematisch. Urn die aus Laborversuchen bekannten
hohen Ausbeuten zu erhalten, wurde mit verschiedenen Kulturverfahren
experi- mentiert [2]. Die ersten unsterilen Freilandkulturen mit
200-500 I Suspension wurden 1950 von der Kohlenstoffbiologischen
Forschungsstation in Essen be- trieben [20]. Anschlie6end an erste
orientierende Vers uche wurde in Japan mit der Essener unsterilen
Kulturmethode und Durchsprudelungstechnik weitergearbeitet, bis das von
T AMIYA eingeführte offene Zirkulationssystem verwandt wurde [50]. In
Israel wurden ab 1950 Algen in 1 m tiefen Behältern nach der Methode von
MAYER et al. [18] kultiviert. In Deutschland [23] wurde das
Durchsprudelungsver- fahren durch eine neue Rührmcthode ersetzt. In den
letzten Jahren wurden auch aus RuBland Untersuchungen über
Aigengro6kulturen bekannt [35]. Nach NAKAMURA [30] laufen ebenfalls
in China Experimente mit Algengro6kulturen. In Ungarn kultivieren
FELFÖLDY et al. [5] Scenedesmus obtusiusculus in aquarium- artigen 200
I fassenden Glasbehältern. Nach unseren Erfahrungen ist für die Arbeit
an Aigengro6kulturen die Unter- suchung folgender Pro bleme
vordringlich: 1. Schaffung von Kulturbedingungen, die hinsichtlich
Aigenwachstum und Wirt- schaftlichkeit optimal sind.