In der vorliegenden Arbeit wird im ersten Teil ein Gerät beschrieben,
mit dem eine automati- sche Dauerregistrierung bodennahen Ozons
ermöglicht wird. Das bekannte Depolarisationsverfahren wurde in der
Arbeit derart modifiziert, daß die Anode und die Kathode räumlich
getrennt sind und daß das anodisch gebildete Jod durch einen
kontinuierlichen Zu- fluß an KJ -Lösung ständig entfernt wird. Der
Oxydationsprozeß, d. h. die Reaktion zwischen der ozonhaltigen Luft und
der 2 %-igen KJ -Lö- sung, und der Meßprozeß wurden damit zu einem
kontinuierlichen Verfahren vereint. Es wird dabei ein Strom registriert,
welcher unmittelbar in einem festen Verhältnis zu der pro Sekunde mit
der Luft zu- geführten Ozonmenge steht. Die Eichung des Gerätes nach
zwei verschiedenen und unabhängigen Verfahren bestätigt die theo-
retisch erwarteten Werte. Mehrmonatige Dauerregistrierungen an 6
verschiedenen in- und ausländischen Observatorien stel- len die
Tauglichkeit des Gerätes unter Beweis. Die bei diesen Registrierungen
erzielten Meßergebnisse werden diskutiert. Das besondere Interesse der
Untersuchung gilt dabei den Tagesmaxima des bodennahen Ozons und ihrer
Eignung als Maß für den zeitlich veränderlichen Ozongehalt der freien
Troposphäre. Eine Korrelationsrechnung zwischen den Tagesmaxima des
bodennahen Ozons und den zugehörigen mittleren Werten des Ozons der
freien Troposphäre zeigt für einen festen Ort, daß das Tagesmaximum des
bodennahen Ozons im statistischen Mittel den Durchschnittswert des
troposphärischen Ozons gut repräsentiert. Im zweiten Teil der Arbeit
werden mit Hilfe der Meßergebnisse von ca. 2500 Ozon-Radiosondenauf-
stiegen über Nordamerika und Europa zeitliche und großräumige
Variationen des mittleren troposphä- rischen Ozongehaltes in der
Nordhemisphäre untersucht.