Die Ordnung und Neuordnung von Phänomenen in der empirischen Forschung
hin zu Typen und einer sie umfassenden Typologie stellt in der Regel
eine - kreative - Anstrengung dar. Im Gegensatz zu Typisierungen im
Alltag sind beim wissenschaftlichen, systematischen Typisieren klare
Definitionen von Typen erforderlich, die vom empirischen Phänomen
stimmig abstrahieren (ohne es auf kontextisolierte Merkmale zu
reduzieren). Dennoch sind Typen nicht das Endziel einer empirischen
Untersuchung, sondern eher eine Etappe bzw. ein Zwischenziel zu einer
theoretischen Aussage.
In den in diesem Band versammelten Beiträgen werden allgemeine
Prinzipien typologischer Konstruktionen reflektiert und Ausschnitte aus
umfassenderen empirischen Projekten präsentiert. Damit kann die Leserin
bzw. der Leser unterschiedliche Stadien von Typisierungen und
typologischen Konstruktionen und auch unterschiedliche Ausschnitte aus
Reflexionen zum Theorie-Empirie-Verhältnis mitverfolgen.