Robert Müller: Tropen. Der Mythos der Reise. Urkunden eines deutschen
Ingenieurs Und geheimnisvoll ist es, dieses Buch. Es vermeidet die
Aussprache von gewissen tiefen und bösen Dingen und verhütet so, daß sie
zu moralistischen Dingen werden. Es hat ersichtlich das Bestreben,
ehrlich zu sein, und ist darum ersichtlich unaufrichtig und indirekt.
Die Absicht des Verfassers, die Brutalität des Tiefsten der Ergänzung
statt der Erzählung zu überlassen, scheint sein leitender Gedanke und
seine heikelste Scham gewesen zu sein. Erstdruck: (Hugo Schmidt) 1915.
Neuausgabe mit einer Biographie des Autors. Herausgegeben von Karl-Maria
Guth. Berlin 2016. Textgrundlage ist die Ausgabe: Robert Müller: Tropen.
Der Mythos der Reise. Urkunden eines deutschen Ingenieurs. Herausgegeben
von Robert Müller. Anno 1915, München: Hugo Schmidt, 1915. Die
Paginierung obiger Ausgabe wird in dieser Neuausgabe als Marginalie
zeilengenau mitgeführt. Umschlaggestaltung von Thomas Schultz-Overhage
unter Verwendung des Bildes: Unbekannter Künstler, Küstenprovinz
Esmeralda, Venezuela, 1841. Gesetzt aus der Minion Pro, 11 pt. Über den
Autor: 1887 als Sohn eines Beamten in Wien geboren, reist Robert Müller
nach einem abgebrochenen Philosophiestudium nach New York, kehrt jedoch
nach zwei Jahren nach Wien zurück. Er schreibt Essays und kleine Prosa,
die in den Zeitschriften Der Ruf und Brenner erscheinen. 1914 folgt mit
Irmelin Rose. Die Mythe der großen Stadt eine erste größere Erzählung.
Als Kriegsfreiwilliger nimmt er am Ersten Weltkrieg teil, doch seine
Begeisterung schlägt bald in Pazifismus um und er wird Teil des
literarischen Aktivismus um Kurt Hiller. 1915 erscheint sein Roman
Tropen, Der Mythos der Reise, Urkunden eines deutschen Ingenieurs.
Müller arbeitet vornehmlich journalistisch und gründet den Geheimbund
Die Katakombe für pazifistische Intellektuelle. Er betreibt zweitweilig
eine Buchhandlung und versucht sich mit zwei Verlagsgründungen, die
beide mißlingen. 1924 beend