Wiens offentliche Museen besitzen eine grosse Anzahl von Objekten aus
der islamischen Welt. Exakte Nummern sind schwierig zu eruieren,
Schatzungen gehen von ungefahr 40.000 Stucken sehr unterschiedlicher
Qualitat aus. Das vorliegende Buch vereint diese zumindest virtuell und
erlautert die Geschichte ihrer Rezeption. Die Wiener Museen entwickelten
sich zu einem grossen Teil aus den umfangreichen Bestanden der
Habsburger Dynastie. Reprasentative Sammlungen waren nicht weg zu
denkender Bestandteil des kaiserlichen Selbstverstandnisses, und von
einem sehr fruhen Zeitpunkt an wurden Objekte aus der islamischen Welt
in den komplexen Schichten der Sammlungspolitik integriert. Man findet
sie sowohl im mittelalterlichen Schatz als auch in den beruhmten Kunst-
und Wunderkammern und den Zeughausern der fruhen Neuzeit, den Kabinetten
der Aufklarung und den Museen, die im 19. Jahrhundert in Wien gegrundet
wurden. Die Struktur des Buches folgt der Geschichte und Entwicklung der
kaiserlichen Sammlungen vom spaten Mittelalter durch die fruhe Neuzeit
bis ins 19. Jahrhundert. Die Objekte, die in diese Struktur gewoben sind
und heute in Wiener Museen aufbewahrt werden, datieren in alle Perioden
der Geschichte des Islam und stammen aus allen Regionen der islamischen
Welt. Dieses Buch soll den Zugang zu einem faszinierenden Teil der
Geschichte eines konstanten Austausches eroffnen und dient dem Benutzer
als Orientierungshilfe, die zerstreuten Sammlungsteile von Objekten aus
der islamischen Welt in Wiener Museen zusammen zu fuhren.